Du wie war’s den eigentlich auf dem Schafkopfturnier …

von Thomas Weishaupt al. Pur

… a Du, ging richtig gut

(der Antwortende denkt sich, mich sieht eh jeder auf dem Siegerfoto)

… a Du, ging schon

(mittelguter Turnierplatz, eigentlich froh nicht im Minus zu sein)

… a woisch! Sowas g’winnt der nur einmal am Abend, und woisch, gleich im nächsten Spiel zieht die gleich meine einzige Schwachstelle an. Und überhaupt, wie den ganzen Abend gemischelt wurde!

(klar! versteht jeder, demnach nur zwei Spiele von 58 – und die so unglücklich – verloren, aber halt Letzter)

Bevor der Autor in diesem Nachrichtenblattartikel für die eine oder den anderen zu ausschweifend erklärt „Woisch-was-an-dem-Abend-alles-schuld-war“, die Herangehensweise an dieses Kartenspiel ganz nüchtern erklärt.

Schafkopf ist kein Zeitvertreib!

Am nächsten Tag wirst gefragt

und was wurde gesprochen?

Schon falsch,

beim Schafkopf wird nicht geredet,

höchstens man analysiert gerade das letzte Spiel.

Ist es doch gerade zu ein Abbild der hohen Politik. In demokratischen Formen finden Wahlen statt. Im übertragenen Sinn so etwas wie das Ausgeben der Karten. Es könnte jetzt der mit den meisten Trümpfen allein den Kartentisch regieren, sprich ein Solo spielen. Eher sind die Kartenverhältnisse nicht klar genug und der mit den meisten Trümpfen (Stimmen) sucht sich einen Partner und wird zum Spieler. Und schafft der Spieler es nicht, sein Spiel durchzubringen, wird er „abgekanzelt“. Die koalierenden Partner fangen an sich vorzuwerfen, wie agiert hätte werden müssen, um erfolgreich zu bestehen. Dieses „Nachkarteln“ tragen die zwei oder auch drei Parteien, sprich gescheiterten Spielpartner, solange aus, bis sie sich darauf besinnen, nach dem nächsten Ausgeben (Wahl) vielleicht schon wieder zusammenspielen zu müssen. Wie diese Begrifflichkeiten vom Schafkopftisch die politische Lage beschreiben und sogar ins Parlament übernommen wurden, kann der Leser vielleicht erst in späteren Jahren bei der Nachlese der Tagespolitik verstehen. Die selbige hat aber in unserem Nachrichtenblatt nichts zu suchen, daher nochmal eine Darstellung zu einem Schafkopfabend in Turnierform, jetzt in Zahlen:
 

58 Spiele, 8 Karten, 4 Spieler und nur ein Sieger     =

58 Brezen, 8 kg Leberkäse, 4 Gläser Senf und alle satt.

Und dazu die zahlreichen Sachpreise die vom Veranstaltungskreis wie der gesamte Turnierablauf mit sehr viel Engagement organisiert wurden. Einen dieser Sachpreise zu ergattern ist die wahre Trophäe. Denn den Siegerpokal wird Patrick Zwick (42 Punkte) nach einem Jahr wieder abgeben. Noch schneller verschwinden die Preisgelder

im Geldbeutel. Aber so ein Spezi-Stiftehalter oder ein AEV-Puck kann am nächsten Morgen den Kindern präsentiert werden. Und so gleich konnte ich die Bewunderung in deren Augen erkennen, was muss das wohl für ein besonderer Abend an 17. Januar 2025 gewesen sein, um sowas Einzigartiges mit heimzubringen. JA – und das ist die Auflösung der Gleichung 58/8/4. Man kann Schafkopf schon längst auf Abruf spielen, soviel Spiele wie man will, solange man online ist. Es gibt auch die eher in Franken verbreitete Spielart mit sechs Karten. Aber es braucht an diesem Abend vier echte SpielerInnen, die in der Lage sind, acht Karten zu halten, um einen wahren Sieger zu ermitteln. Der Schreiber dieses Artikels möchte nicht unerwähnt lassen, dass es genauso nur einen waghalsigen Letzten im Turnier gibt!