Aufgesperrt! Die Zeitung im Philisteria-Keller

„Unter einigen Straßen in Augsburg gibt es Keller, die für die Öffentlichkeit verschlossen sind. Geheime Gänge führten einst in Kirchen und den Dom, doch was ist davon übrig?“ -Das war die Frage eines Zeitungsartikels, zu dessen Recherche Reporter uns in der Wintergasse besuchten.

In ihrer Ausgabe vom 8. Dezember 2022, beschäftige sich die Augsburger Allg. Zeitung mit den Kellern und Gewölben im Untergrund der Maximilianstraße: „Die Augsburger Innenstadt ist einem stetigen baulichen Wandel unterworfen. Die Maximilianstraße beispielsweise wurde mehrfach neu geplant und umgestaltet. Was sich seit Jahrhunderten nicht verändert, ist der Untergrund unter der Stadt. Es gibt kaum historische Aufzeichnungen, doch immer wieder ist die Rede von einem unterirdischen Gangsystem, das einmal vom Ulrich bis zum Dom gereicht haben könnte und das den Einwohnern Schutz und Fluchtmöglichkeiten im Fall eines Angriffs auf die Stadt bieten sollte. Und selbst vielen Eigentümern sollen die Gewölbe nicht bekannt sein, die noch unter manchem Gebäude schlummern könnten.“

Und da durfte unser Keller in der Wintergasse natürlich nicht fehlen: „Ein Keller, der ein Highlight der damaligen Führung „Augsburger Kellertour“ darstellte, ist in der Wintergasse im sogenannten Philisteria-Haus zu finden. In dem Patrizierhaus weist ein einfaches Schild „zum Keller“ in die Räume der Abiturieııtenverbindung „Philisteria mercatura“ des Jakob-Fugger-Gymnasiums. Eine enge Treppe führt in die Tiefe, die Türstöcke des wohl 1389 erbauten Hauses sind teilweise so niedrig, dass man sich tief bücken muss, um in die Kellerräume zu gelangen.

Und dann geht es hinunter in unseren Keller: „Im Inneren sind mehrere geräumige Gewölbe zu finden, Wappenschilder und andere Andenken an den Wänden zeugen von der langjälırigen Nutzung durch die Abiturientenverbindung. Das Haus sei 1610 grundlegend umgebaut und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden, weiß der Ehrenpräsident der Vereinigung, Georg Schneck, der als Fugger-Absolvent von 1960 die Geschichte des Hauses gut kennt. Die Verbindung hatte das Haus saniert und so auch die historischen Kellergewölbe erlıalten. Das war mit großem Aufwand verbuııdeıı, weil das Haus drohte iın Richtung des Hunoldsgrabens abzurutschen, wie sich Schneck erinnert.

Dank des Hunoldsgrabens gibt es im Keller des Plıilisteria-Hauses große helle Fenster. Denn von der tiefer gelegenen Straße ragt der Keller des Gebäudes als Häuserfassade in die Höhe. Das Gebäude sei ursprünglich ein typisches Augsburger Handelshaus gewesen und in den Kellergewölben sei die über den Hunoldsgraben gelieferten Waren gelagert worden, weiß Schneck.“

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